Weitblick

Fütterungsstrategien

für Hybridroggen, Rüben, Mais – oder für eine Kombination aller Futtermittel

Hybridroggen: für glücklichere Schweine und einen kleineren CO₂-Fußabdruck

Eine gesunde Darmflora ist die Basis für gesündere und zufriedenere Schweine – großen Einfluss darauf hat die Fütterung. Der verstärkte Einsatz von Roggen in der Schweinefütterung hat dabei positive Effekte: Zu diesem Ergebnis kommt das vierjährige Forschungsprojekt „6-R-Konzept“, das von KWS initiiert und vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert wurde. Regional angebauter Hybridroggen weist ein hohes Potenzial für eine nachhaltige und gesunde Schweinefütterung auf. Er verbessert unter anderem die Darmgesundheit, reduziert die Salmonellengefahr, erhöht das Wohlbefinden der Tiere und spart 80 Kilogramm CO₂ pro Tonne Getreide: Hybridroggen benötigt im Anbau im Vergleich zu anderen Getreidearten weniger Düngemittel, Pflanzenschutz und Wasser und bietet so eine attraktive Alternative in der Fruchtfolge. Durch züchterischen Fortschritt ist es KWS zudem gelungen, moderne Hybridroggensorten mit der PollenPlus®-Technologie zu entwickeln, die nahezu frei von Mutterkorn sind – insbesondere in der Sauenhaltung ein wichtiger Faktor.

Rüben: leistungsstarke Sorten für eine verbesserte Milchqualität

Die Welt der Rüben für den Einsatz in der Fütterung umfasst verschiedene Rübenarten – passend für jedes Fütterungskonzept. In extensiven Systemen werden die Futterrüben auf dem Feld von Rindern abgeweidet, in intensiven Systemen werden Zuckerrüben frisch oder als (Misch-)Silage im Stall verfüttert. KWS entwickelt mehrdimensionale Konzepte rund um die Rübe, die das Know-how in der Pflanzenzüchtung mit Innovationen bei Anbau, Lagerung und Fütterung von Rüben kombinieren. Ein Beispiel ist das Feedbeet-Konzept, das für den Einsatz von Zuckerrüben in der Milch- und Mastviehfütterung entwickelt worden ist. Mit leistungsstarken KWS Feedbeet-Sorten gefütterte Kühe erreichen häufig eine verbesserte Milchqualität – nach der Umstellung auf frische Rüben in der Ration können der Milchfettgehalt und der Milchproteingehalt gesteigert werden. Indem Landwirte die Rüben auf ihrem Betrieb anbauen, werden sie außerdem unabhängiger von extern zugekauftem Futter, bei einer verbesserten Produktionseffizienz. Gleichzeitig bieten sich Optionen für eine gesunde Fruchtfolge.

Mais: der wichtige Energielieferant für Milchvieh

Maissilage ist eine ideale Grundlage für eine erfolgreiche Rinderfütterung: Silomais wird kostengünstig produziert und ist als wichtiger Lieferant von Energie in der Milchviehfütterung für Betriebe das wichtigste Grobfutter. Als Marktführer im Silomais stehen für KWS bei der Züchtung im Wesentlichen die qualitativen Merkmale der Maissorte im Fokus – unter anderem der Stärkegehalt und die Verdaulichkeit der Gesamtpflanze. Daneben hat der Energieertrag pro Hektar Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der Grundfuttererzeugung. KWS hilft Landwirten, anhand ihrer individuellen Ziele die optimale Maissorte zu finden, die Ertrag und Qualität bestmöglich kombiniert. Nachhaltige Optimierungen im Anbau können erreicht werden, indem Mais mit anderen Kulturarten verbunden und so für zusätzliche Einnahmen und eine effiziente, ganzjährige Nutzung der vorhandenen Flächen gesorgt wird. Klima- und ressourcenschonende Effekte daraus: Stickstoff wird gebunden, Nitrat und Treibhausgase werden reduziert, weniger Wasser wird verbraucht.

Seed2FEED: mit Konzept das Beste aus selbst erzeugtem Futtermittel herausholen

In einem Pilotprojekt in den Benelux-Staaten arbeitet KWS mit dem belgischem Start-up-Unternehmen farmdesk zusammen, um die Fütterungskonzepte von Milchviehbetrieben zu optimieren: Das Seed2FEED-Konzept bringt hochwertiges Saatgut und agronomische Beratung mit intelligenter Management-Software zusammen. Es berücksichtigt den kompletten Zyklus eines Milchviehbetriebs und unterstützt bei der bestmöglichen Planung von Fruchtfolgen, der optimierten Ausnutzung der vorhandenen Ackerflächen und der verbesserten und individuellen Zusammensetzung der selbst erzeugten Futtermittel. Verschiedene Module können zudem unter anderem Fütterungskosten berechnen oder die tägliche Milchleistung der Tiere verfolgen. Diese Faktoren haben Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Betriebes und eine nachhaltigere Landwirtschaft.