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Digitalisierung in der Landwirtschaft

365 Tage digitale Fachberatung: Mit myKWS durch ein ganzes Erntejahr.

Bahn für Bahn erntet der Häcksler das Maisfeld von Marcus Görlich – wie für die meisten Landwirte gehört auch für den 30-Jährigen die Ernte zu den Highlights der Saison. Auf einer Gesamtfläche von etwa 40 Hektar wird hier im ostwestfälischen Borgholzhausen in kurzer Zeit der Hauptbestandteil des ganzjährigen Futters für 180 Milchkühe geerntet. Um den optimalen Erntezeitpunkt auszuwählen, nutzt der studierte Agrarwissenschaftler seit 2018 das SAT TS-Monitoring von myKWS, das mithilfe von Satellitenbildern den Trockensubstanz-Gehalt der Maisfelder erkennt. Mit der myKWS-App behält Görlich auf diese Weise den Verlauf der Silomais-Abreife seiner Felder immer im Blick. „Vor dem Satelliten TS-Monitoring haben wir den Erntezeitpunkt für unsere Maisfelder immer mit Augenmaß bestimmt. Eine exakte Analyse ist aufwendig und gibt wenig Aufschluss über die Streuung im Feld“, erklärt Görlich. Mithilfe des Monitorings sei dies deutlich einfacher geworden. „Durch die teilflächenspezifische TS-Auswertung des Tools können wir optimal festlegen, an welchen Tagen und in welcher Reihenfolge wir die Felder häckseln wollen. Das sichert die Erträge und vor allem die Qualitäten einer sehr guten Maissilage für die Fütterung.“

Nach der Ernte ist vor der Saat

Das SAT TS-Monitoring war für Marcus Görlich vor knapp vier Jahren eine Art Initialzündung, um sich mit weiteren nützlichen Tools und Services der digitalen Plattform myKWS zu beschäftigen – er ist dabei nicht nur praktizierender Landwirt, sondern lässt mittlerweile auch als KWS Expert Digital Farming Solutions seine Erfahrungen direkt in die digitalen Services von myKWS einfließen. „Neben dem SAT TS-Monitoring nutze ich weitere Services, die mir das ganze Jahr über bei relevanten Entscheidungen rund um den Ackerbau helfen.“ Und Während im Hintergrund die Häckselkette den Rest der Maisernte einfährt, plant er bereits für das nächste Erntejahr.

Marcus Görlich ist auf dem elterlichen Betrieb für den Ackerbau verantwortlich, sein Vater managt die Milchproduktion. Der Betrieb produziert neben Mais zusätzlich auf einer Fläche von 60 Hektar auch Getreide: „Das Stroh aus Roggen, Gerste oder Weizen wird für die Fütterung und die Einstreu mancher Ställe benötigt.“ Ob für den Mais- oder Getreidebestand, es gilt: Detaillierte Angaben zu Anbaueignung und Leistungsfähigkeit von potenziellen Sorten sowie Anbauempfehlungen holt er sich unter anderem über den digitalen Sortenberater von KWS. Entscheidet er sich an seinem Standort für eine KWS Maissorte, greift er auf den Mais-MehrWert-Service zurück, der registrierten Nutzern auf myKWS angeboten wird: „Damit sichern wir uns ab und würden im Falle eines Umbruchs 50 Prozent der Saatgutmenge für die Neuansaat mit einer KWS Maissorte erstattet bekommen.“ Ein starker Anreiz, den KWS auch in ähnlicher Form für die hauseigenen Rüben- und Rapssorten anbietet.

Schritt in die digitale Zukunft der Landwirtschaft

Was aber hilft es, die Saatgutmenge genau zu berechnen und das vielversprechendste Saatgut einzukaufen, wenn im Frühjahr das volle Potenzial bei der Aussaat nicht genutzt wird? „Es ist ja eigentlich logisch und entspricht unseren Erfahrungswerten, dass wir keine absolut homogenen Felder haben. Parameter wie Bodenstruktur oder Wasserspeicherkapazität variieren innerhalb der Teilbereiche eines Feldes. Bei der Wahl der optimalen Aussaatstärke ist es schwierig, allen Bedingungen gerecht zu werden“, stellt Görlich klar. Für eine standortangepasste Aussaat zum optimalen Saattermin behält er über kostenfrei zugängliche Web-Tools auf myKWS die richtige Bodentemperatur von durchgängig mindestens 8 Grad Celsius im Auge und nutzt den myKWS Service der „Teilflächenspezifischen Aussaat“. Im ersten Schritt wird die unterschiedliche Ertragsfähigkeit der Teilbereiche eines Feldes anhand mehrjähriger Satellitenbilder visualisiert. Anschließend werden alle Zonen des Feldes mit einer konkreten Aussaatstärkeempfehlung für die auszusähende KWS Maissorte versehen.

Durch die teilflächenspezifische TS-Auswertung des Tools können wir optimal festlegen, an welchen Tagen und in welcher Reihenfolge wir die Felder häckseln wollen.

„Mit dem Tool ,Teilflächenspezifische Aussaat‘ kann ich meine Einschätzung gegenüber der Qualität der Teilbereiche eines Feldes super überprüfen und direkt eine Applikationskarte für die Aussaat erstellen. Die Saatstärkeempfehlung der KWS Maissorten für alle Zonen finde ich sehr spannend und hilfreich – in den Bereichen, wo mehr Pflanzen versorgt werden können, werden auch mehr Pflanzen ausgedrillt.“ Über einen USB-Stick übergibt Görlich anschließend die bunt markierten Applikationskarten seinem von ihm beauftragten Lohnunternehmen, das die Daten vom Bordcomputer der Sämaschine oder des Schleppers auslesen lässt. Eine entsprechende Maschine setzt die Saatkarte in eine variable und teilflächenspezifische Aussaat um.

Ein Pluspunkt ist das Regenradar, das zur Erntezeit besonders hilfreich ist und die aktuelle Bewegung von Regenwolken über den Schlägen anzeigt.

Regenradar direkt über den eigenen Schlägen

Während der Vegetationsperiode kontrolliert Görlich den Pflanzenbestand über einen Vitalitäts-Check, den er wöchentlich erhält, nachdem er über myKWS seine Schläge markiert hat: „Ab einer bestimmten Flächengröße ist es schwierig, den gesamten Pflanzenbestand immer im Auge zu behalten. Der Vitalitäts-Check zeigt mir Bereiche im Feld an, die aufgrund unterschiedlicher Faktoren ein reduziertes Wachstum aufweisen oder gestresst sind.“ Diese „Problemzonen“ könne er dann gezielter ansteuern und entsprechende Gegenmaßnahmen treffen. Ganzjährig zum Einsatz auf seinem Betrieb kommt zudem der myKWS Wetter-Service: „Neben landwirtschaftlich wichtigen Werten wie der Bodentemperatur zeigt dieser mir die Hauptparameter Temperatur, Wind und Niederschlag intuitiv und einfach an, sodass ich die für mich wichtigsten Werte schnell erkenne.“ Besonders spannend sei für ihn dabei das Regenradar, in das er insbesondere zur Erntezeit täglich reinschaut. „Ich erkenne dann genau, wohin sich aktuelle Regenwolken über meine Schläge bewegen, die ich in myKWS eingezeichnet habe. Das ist ein Pluspunkt, den ich gerade bei einer großen regionalen Streuung von Feldern gut gebrauchen kann.”

KWS Background

Mit digitalen Lösungen nachhaltige Erfolge erzielen

myKWS ist eine Online-Plattform, die über Desktop und App eine Vielzahl von hilfreichen Tools und Services für datengesteuerte Entscheidungsprozesse bereitstellt. Digital begleitet wird der Anbau von Mais, Raps, Zuckerrüben, Getreide und einigen anderen von KWS angebotenen Kulturarten. Die Services von myKWS sind ein wichtiger Baustein eines von KWS angepeilten Ziels:

Dabei soll bis zu einem Viertel dieses Ertragsziels erreicht werden, indem Landwirten bis 2030 digitale Lösungen für mehr als 6 Millionen Hektar zur Verfügung gestellt werden.