KWS Zuckerrübensaatgut
Natur, Hightech und Präzision:
Zwei Jahre für höchste Qualität.
Bevor Zuckerrübensaatgut von KWS auf den Feldern landet, hat es bereits eine bemerkenswerte Reise hinter sich – je nach Absatzmarkt quer durch Europa oder durch die USA, über zwei Vegetationsjahre hinweg, mit verschiedenen Stationen der Prüfung, Veredelung und Qualitätskontrolle. Die Herstellung ist aufwendig, hochpräzise und erfordert ein perfektes Zusammenspiel von Natur, Erfahrung und Technik. In fünf Schritten zeigen wir, wie unser hochwertiges Saatgut hergestellt wird, das Landwirtinnen und Landwirten sichere Erträge ermöglicht.
Zwei Vegetationsjahre braucht die Zuckerrübe. Im ersten bildet sie die Wurzel. Anschließend benötigt sie einen mehrwöchigen Kältereiz, um im zweiten Jahr zu blühen und Samen auszubilden.
Planung mit Weitblick – zwei Jahre im Voraus
Die Reise beginnt lange vor der Aussaat: Bereits zwei Jahre vor dem Einsatz auf den Feldern plant KWS, wie viel Saatgut welcher Sorte produziert werden muss. Marktprognosen, Sorteneigenschaften und Kundenanforderungen spielen dabei eine Rolle. Wichtig ist auch die geografische Planung: Zwischen Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften müssen große Abstände eingehalten werden, denn Wind kann Pollen kilometerweit tragen. So werden ungewollte Einkreuzungen vermieden.
Stecklinge im Süden – die erste Vegetationsphase
Im August wird das Basissaatgut von KWS aus Einbeck auf Feldern in der Türkei und in den KWS Hauptvermehrungsgebieten – Norditalien und Südwestfrankreich – ausgesät. Dort herrschen ideale Bedingungen: fruchtbare Böden, genau die richtige Kühle im Winter und ein reicher Erfahrungsschatz unter den anbauenden Betrieben, mit denen KWS eng zusammenarbeitet. Über den Herbst und Winter entwickeln sich kräftige Stecklinge. Dabei durchlaufen sie die nötige Kälteperiode – die Vernalisation, ein natürlicher „Schalter“, um die Blüte auszulösen. Abgedeckt mit Vlies reifen die Stecklinge heran und werden im Februar geerntet.
Die Saatgutvermehrung – Blüte, Bestäubung, Ernte
Jetzt beginnt das Herzstück der Saatgutproduktion: Die Stecklinge werden wieder ausgepflanzt, diesmal mit Mutter- und Vaterpflanzen im Streifenanbau in getrennten Reihen. Im Frühjahr schossen die Pflanzen, bilden Blüten und werden im Mai in einem Zeitraum von etwa vier Wochen bestäubt. Tröpfchenbewässerung dient der effizienten Wassernutzung und gewährleistet die Gesundheit der Pflanzen. Nach der Bestäubung wird der Pollenspender entfernt: Geerntet wird nur das Saatgut der Mutterpflanze. Diese Ernte erfolgt von Juli bis Anfang August.
Reinigung und Kontrolle – nur das Beste kommt weiter
Direkt nach der Ernte wird das Saatgut in den Vermehrungsregionen vorgereinigt. Stroh, Erde und zu große oder kleine Samen werden aussortiert. Entscheidend sind eine hohe Keimfähigkeit, Triebkraft, Sortenreinheit und die spezifischen genetischen Merkmale, die garantieren, dass nur Saatgut mit den gewünschten Eigenschaften auf die Felder der Kundinnen und Kunden kommt. Dann geht es zur Weiterverarbeitung zu KWS nach Einbeck.
Präzision in Einbeck – Aufbereitung und Veredelung
In Einbeck wird das Saatgut in der weltweit größten Anlage für Zuckerrübensaatgut veredelt. Es wird sortiert, kalibriert, poliert und mithilfe von Röntgen- und Computertomografie-Technik selektiert. Die anschließend im Prozess der Pillierung aufgetragene Hüllmasse schützt das Saatgut und verbessert die Handhabung. Präzise werden nun Pflanzenschutzmittel und die typische orange Farbe aufgebracht. Abschließend erfolgt eine letzte Qualitätskontrolle, bevor das Saatgut verpackt und ausgeliefert wird. In der letzten Saison hat KWS global rund 3,3 Millionen Saatgutboxen für etwa 2,75 Millionen Hektar verschickt.